Protokoll der 26. Sitzung der Minirunde, 25.8.2001

Es war der Morgen des 2. Rondra und beinahe wären wir zu spät zu Rogart und Roglom gekommen. Doch zum Glück hatten die Zwerge auf uns gewartet, übergaben uns die Ausrüstung und die Reise begann. Außer Rogart waren noch Roglom und dessen Bruder dabei. Roglom sollte uns ja in das Gebirge begleiten und sein Bruder würde den Wagen zurückfahren. Als wir bereits ein gutes Stück aus der Stadt heraus waren, ich unterhielt mich gerade mit Rodrick über Elfen und Magie, kam plötzlich ein Stein herangesaust, der Rodrick hart auf der Brust traf. Als wir nachsahen, wer diesen Stein geworfen hatte, sahen wir eine Horde Goblins, die auf uns zugestürmt kamen. Zunächst verteidigten wir nur den Wagen, doch schon bald sprang Rodrick ab und begab sich in den Nahkampf. Auch Egiliano und Beran, die auf dem Wagen hinter uns fuhren, stürzten sich in das Gefecht. Ich blieb lieber auf dem Wagen und begann, Krähen zur Hilfe herbeizubeschwören. Ich bin überzeugt, dass die Krähen auch gekommen wären, aber da traf mich ein Stein hart am Kopf und ich verlor das Bewusstsein. Als ich wieder erwachte, wusste ich zunächst nicht, wo wir waren und was geschehen war. Jemand hatte mich verbunden und mein Kopf schmerzte niederhöllisch. Erst nach einer Weile fiel mir ein, dass Goblins uns überfallen hatten. Auch Rodrick war sehr mitgenommen von dem Gefecht. Ich erfuhr, dass die Goblins nach einer Weile des Kampfes wieder abgezogen waren. Bald erreichten wir auch das Ziel unserer Reise: die Hammerwerke. Dort wurden wir freundlich aufgenommen und uns wurde sofort ein Quartier angeboten, was wir dankend annahmen. Nach einer Weile des Ausruhens besichtigten wir das Hammerwerk, wo es mir aber schnell zu laut wurde. Deshalb ging ich nach draußen, wo Isida bereits mit einigen anderen Katzen spielte. Ich machte mich auf den Weg, um die Umgegend des Werkes zu erkunden. Dort innerhalb eines Kreises aus sieben Erlen sah ich eine reichhaltige Kräuterwiese und ich lief darauf zu, um dort Kräuter zu sammeln. Doch als ich mich dem Kreis näherte hörte ich hinter mir die Kinder vom Werk her lachen. Ich sah mich um und bemerkte, dass sie auf mich deuteten und kicherten. Ich fragte sie, was denn los sei, bekam aber keine Antwort. Etwas irritiert ging ich weiter auf den Erlenkreis zu, doch bemerkte plötzlich, dass etwas mit mir nicht stimmte. Als ich an mir herabblickte, war ich lang und dürr und meine Kleidung war verschwunden. Dann hob ich auch noch ab und schwebte auf die Lichtung zu... Seltsames Gefühl, so ganz ohne Stab abzuheben und zu fliegen. Ich empfand es zwar nicht als unangenehm, aber sehr ungewohnt und auch etwas unsicher. Doch ich landete problemlos auf der Lichtung und als ich wieder an mir hinabsah, war alles wieder normal. Dort im Erlenkreis war es himmlisch schön und ich machte mich ans Kräutersammeln. Dies war äußerst ergiebig und anschließend entspannte ich mich ein wenig in der schönen Umgebung und angenehmer Ruhe. Abends kehrte ich zurück und nahm an dem reichhaltigen Abendessen teil. Auch beim Essen passierten einige seltsame Dinge: Rodrick behauptete, sein Bierkrug habe plötzlich Beine bekommen und sei davongelaufen, Egiliano hörte eine Stimme aus dem Nichts und Beran fiel ohne ersichtlichen Grund hin, woraufhin Egiliano in fast hysterisches Gelächter ausbrach... Die anderen besichtigten nach dem Essen die Bibliothek des Werkes, um dort etwas über die Sichel und die Technik des Hammerwerkes zu erfahren. Ich blieb sitzen und unterhielt mich mit der Leiterin des Werkes, Frau Bargelder. Als die anderen zurückkamen, begaben wir uns zu unserem Nachtlager. Dort war Rodricks Lager blutgetränkt, was er uns anderen durch einen entsetzten Schrei kundtat. Es war meines Erachtens menschliches Blut, aber seltsam war, dass das Lager nicht feucht oder verkrustet war, sondern nur verfärbt. Wir holten schnell die Bargelders und die empfanden das auch als beunruhigend. Doch als wir das nächste mal einen Blick auf das Lager warfen, war der Fleck verschwunden. Die Bargelders erzählten uns, dass das wohl das Werk des Uhdenmannes sei. Dieser Geselle treibe hier schon seit Urzeiten sein Unwesen und triebe Scherze und spiele Streiche. Er sei wohl ein Koboldartiges Wesen. Nachdem sie uns die Geschichte erzählt hatten gingen die Bargelders wieder ins Bett und auch wir legten uns zur Ruhe. In der Nacht hatte ich einen seltsamen Traum. Ich träumte von einer schneebedeckten Ebene, über der ich wohl schwebte. Ich fühlte mich königlich und sah unten auf dem Gletscher eine Person entlanglaufen. Wenn ich mich recht entsinne, verschwand sie in einer Spalte. Als ich am nächsten morgen erwachte, fühlte ich mich seltsam ermattet und melancholisch, aber auch kamen mir Gedanken, was denn meine Gruppe ohne mich wäre. Ich hatte immerhin Egiliano schon das Leben gerettet (nein, ich hatte es ihm sogar wiedergegeben - er war schon tot!). Und Rodrick wäre ohne meine Hilfe sicherlich vollends dem Alkohol verfallen. Ohne mich wären die doch völlig hilflos...
Nun ja, die anderen waren an diesem Morgen sehr seltsam. Rodrick trank eine volle Flasche Meskinnes und fraß sehr viel Honig in sich rein, Beran schlief wie ein Stein und war auch nach meinen Bemühungen, ihn zu wecken, nicht zum Aufwachen zu bewegen. Egiliano war gar nicht zu sehen, er war sofort nach dem Aufstehen nach Draußen gegangen und tobte da ein wenig rum. Roglom wirkte völlig apatisch und berichtete mir, er habe auch geträumt, was er sonst noch nie getan hätte.
Ich aß zunächst Frühstück und ging dann auch nach draußen. Dort sah ich Egiliano gerade klein und pummelig durch die Gegend schweben! Und am Ufer des Baches, der hier floß, saß ein Wesen, das ich nie zuvor gesehen hatte. Es war kleiner als ein Zwerg und, grün und hatte Schwimmhäute. Es rauchte gerade eine Pfeife und unterhielt sich anscheinend mit einer Gans. Als ich ankam, rief es mir entgegen, ob ich gut geträumt hätte. Ich forderte den Knirps auf, Egiliano runterzuholen, denn ich war überzeugt davon, dass der Kleine ihn schweben ließ. Außerdem glaubte ich, dass er uns die Träume geschickt hatte. Ich fragte ihn, wer er sei, woraufhin er mir sagte, er sei der Uhdenmann. Egiliano erzählte mir später, ihm habe er sich als der Erlenkönig vorgestellt. Nun fragte ich den Uhdenmann, warum er so einen Schabernack treiben würde. Er stritt jedoch nur ab, das gewesen zu sein. Nach einer kurzen Unterhaltung, Egiliano war bereits gelandet, verschwand der Bursche, aber ließ mir vorher (zu Egilianos Freude) erneut die Kleider vom Leib fallen. Dieses kleine Biest.
Vor unserem Aufbruch braute ich mir noch einen Gulmond-Tee zur Stärkung, ich benutzte dabei das Gulmond, das ich gestern auf der Erlenlichtung geplückt hatte. Es regenerierte mich wieder und so konnte ich gestärkt mit den anderen aufbrechen. Kaum hatten wir jedoch den Bach überquert, überkam mich eine unbändige Lust auf Egiliano. Wie er da so vor mir herlief mit seinem Knackarsch... Wow. Also kam ich näher, gab ihm einen kräftigen Klaps und flüsterte ihm ins Ohr, wir sollten uns ins Gebüsch verdrücken. Er wollte auch und so verließen wir den Weg und liefen in einen nahen Wald, wo wir abseits mit dem Vorspiel begannen. Rodrick hatte das aber anscheinend bemerkt und folgte uns. Er kam näher und wies uns darauf hin, dass das jetzt nicht der passendste Moment sei und wir schnell weitergehen sollten. Er trennte mich und Egiliano, doch wir lösten uns von ihm und liefen tiefer in den Wald hinein. Er lief hinter uns her und irgendwann schlug ich Egiliano vor, ihn niederzuschlagen. Ich war einfach zu heiß. Zunächst willigte er ein, nachdem wir festgestellt hatten, dass wir Rodrick nicht listig abhängen konnten. Doch dann änderte er anscheinend seine Meinung und beide behaupteten, ich sei nicht mehr ganz ich selbst. Sie meinten, das läge wohl am Schlag auf den Kopf. Der war aber schon gut abgeheilt und ich stritt vehement ab, nicht bei Sinnen zu sein. Da die Romantik aber komplett verdorben war (Danke, Rodrick!) zog ich frustriert von dannen. Anscheinend in die falsche Richtung, denn die anderen riefen mir hinterher, wo ich denn hinwolle, der Weg sei zur anderen Seite. Also folgte ich ihnen und gemeinsam setzten wir unsere Reise fort.
Gegen Abend bemerkten wir, dass uns schon wieder Goblins umzingelt hatten. Es waren zu viele, um sich mit ihnen anzulegen und sie fragten uns griesgrämig, wohin wir gingen und was unser Anliegen sei. Denn wir befänden uns auf ihrem Gebiet. Wir berichteten von unserer Suche nach Rondraja. Die Goblins kannten sie offenbar, nannten sie aber nur "Zauberfrau". Sie gaben uns sogar ein Quartier für die Nacht, in einer Goblinhöhle. Nicht gerade das angenehmste, aber zumindest trocken und relativ warm.
Am nächsten Morgen, dem 4. Rondra, reisten wir weiter. Die Nacht in der Goblinhöhle war ereignislos verlaufen; aus Vorsicht hatten wir Wachen aufgestellt. Am Vormittag trafen wir auf einen Bären, der uns den Weg versperrte und anbrummte. Rodrick gab ihm ein wenig zu essen und wir konnten ihn gefahrlos passieren. Er erzählte uns, dass er geträumt habe, er sei dieser Bär... Deswegen habe er so einen Heißhunger auf Honig gehabt. Ob unsere Träume wohl alle in Erfüllung gehen sollten?
Später am Tag wurde das Gebiet zunehmend unwegsam und schließlich mussten wir auf einem immer schmaler werdenden Sims entlangbalancieren. Egioliano fühlte sich dabei offenbar ganz wohl und erzählte, er sei in seinem Traum als Bergziege auf so einem Sims entlaggelaufen... Wir mussten an einer Stelle die Schlucht über einen sehr dünnen Ast überqueren, wobei ich beinahe abgestürzt wäre. Nur Egiliano bewegte sich so sicher, als habe er sowas schon häufig gemacht... Irgendwann kamen wir aus dem unwegsamen Gebirge in ein Tal, das mir eher zusagte als die gefährlichen Simse und Felsen. Zwar bin ich ja nicht gerade höhenängstlich, aber auf Simsen entlangzubalancieren ist auch nicht gerade eine Spezialität von mir. In diesem Tal gab es einen schönen Wald, in dem wir uns umsahen. Wir entdeckten einen Teich, an dem sich Rodrick und Beran Angeln setzten. Ich beobachtete ein paar nieldiche Biber, bis Roglom mit einer Armbrust ankam, offenbar, um eins der knuddeligen Tiere umzubringen... Das konnte ich nicht mit ansehen und so machte ich mich gemeinsam mit Egiliano auf Kräutersuche. Wir fanden einige Walnüsse und Kirschen, von denen wir viele mitnahmen. Auf dem Rückweg wurden wir von einigen Goblins angehalten, die wohl etwas von unserem Proviant abhaben wollten. Ich warf einige der Kirschen und Nüsse auf den Weg, woraufhin ein Goblin mir zu verstehen gab, ich solle alles rausrücken. Das tat ich aber nicht, statt dessen setzte ich meinen Weg unbeeindruckt fort. Egiliano verhielt sich ähnlich und die Goblins ließen uns ziehen. Auch bei den anderen waren wohl ein paar Goblins aufgetaucht. Als wir zurückkamen und ich dort zwei tote Biber liegen sah, fiel mir ein, dass man aus Biberhoden einen wirksamen Liebestrank brauen konnte. Also zögerte ich nicht lange und schnitt mir die Klötze des männlichen Exemplars in einem unbeobachteten Moment ab. Als die anderen sahen, dass einem Bibel die Klöten fehlten, wunderten sie sich, dachten jedoch, das wären die Goblins gewesen. Hihi. Mal sehen, wen ich damit noch verführen werde! Vielleicht kann ich ja doch noch eines Tages Rodrick ergattern.
Zum Essen braute ich erneut einen Gulmond-Tee aus den Erlenkreis-Kräutern. In der Nacht überkam mich plötzlich wieder eine Geilheit, diesmal auf Beran gerichtet. Doch alle anderen machten plötzlich Annäherungsversuche bei mir! Wie begehrt ich doch war. Doch ich wollte nur Beran (seltsam, war ich doch sonst nie scharf auf ihn gewesen). Doch die anderen ließen mich nicht mit ihm allein, statt dessen folgten sie mir auf Schritt und Tritt und als ich versuchte, abzuhauen (zu Beran), entbrannte sogar ein Kampf zwischen Rodrick und Beran. Zunächst sah ich genüsslich zu, wie sich die beiden Männer um mich schlugen. Doch irgendwann war es genug und mir ging auf, dass so eine Schlägerei inmitten von Goblingebiet nicht gerade gut sein könnte. Doch Rodrick war anscheinend in eine wahre Raserei verfallen und so ließen sich die Streithähne nur mit Mühe trennen. Meine Lust war inzwischen wieder abgeklungen und mir wurde bewusst, dass das an den Gulmond-Kräutern liegen musste. Leider bemerkten das auch die anderen, die ab sofort bei von mir gebrauten Tees wohl sehr vorsichtig sein werden...
Irgendwann begaben wir uns zur Ruhe und schliefen uns in den nächsten Tag, den 5. Rondra, hinein.

Nach unserer Weiterreise wurden wir alsbald von Goblins aufgehalten, die uns rüde aus diesem schönen Tal verwiesen. Wir verließen das Tal und setzten unseren Weg fort. Das Gebiet wurde zunehmend verschneiter und es wurde allmählich bitterkalt. Gegen Abend erreichten wir eine Hochebene, wo wir auf einen Ifirnschrein stießen. Bei diesem Schrein legten wir uns schlafen. Am nächsten Tag gingen wir weiter über diese Hochebene und mir fiel ein, dass es die Hochebene aus meinem Traum sein musste. Wir blickten auf einen Gletscher und ich war überzeugt, dass dort irgendwo Rondraja sein musste. Sie war sicherlich die Person in meinem Traum gewesen. Durch ein Schneetal näherten wir uns diesem Gletscher und uns war allen bitterkalt. Auf dem Gletscher fanden wir einige seltsame Zeichen, die offenbar eine Inschrift darstellten. Etwas erhöht sahen wir eine Spalte im Gletscher. Auch das musste die Spalte aus meinem Traum sein. Wir gingen darauf zu, aber Rodrick war derart unterkühlt, dass er sich erst mal in den Eingang der Spalte setzte und ein Feuer entfachte, um sich aufzuwärmen.Egiliano erkundete schon einmal die Spalte und berichtete uns, dass dort am Ende eines Ganges eine Höhle sei, in der hinter einer Eisschicht offenbar ein Tor versteckt sei. Nach einer Weile des Rastens machten wir uns alle auf den Weg in die Höhle und tauten dort die Eisschicht vor dem Tor ab. Das Tor aber war verschlossen und wies keinen erkennbaren Öffnungsmechanismus auf. Aus einem kleineren, lindenblattförmigen Teil, strömte das Regenbogenlicht. Wir grübelten, wie wir wohl durch dieses Tor gelangen könnten, als ich plötzlich durch es hindurchblicken konnte. Gleichzeitig fühlte ich, wie mich etwas zu dem Tor hinzog. Ich folgte diesem Zug. Vor dem Tor angekommen, berührte ich es und versuchte, leicht dagegenzudrücken. Tatsächlich sank meine Hand hindurch und ich konnte mit meinem ganzen Körper hindurchschreiten. Rodrick griff nach mir und ließ sich mitziehen, ebenso taten es Egiliano, Beran und Roglom. Was wir nun sahen, war ein bewaldetes Tal von einer (für mich) unbeschreiblichen Schönheit. Tiere weideten vor einem Wald, in den Lüften kreiste ein Vogel und die ganze Szenerie machte einen friedlichen Eindruck auf mich. Einen Moment standen wir da und genossen diesen Anblick. Dann beschlossen wir, das Tal zu betreten.

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