Protokoll der 25. Sitzung der Minirunde, 31.8.01

Am Mittag des 6. Praios machte ich mich erneut auf zum Therbunitenkloster, während meine Gefährten das Finale des Immanturniers besuchten. Ich traf Roderia (so hieß die Therbunitin, die gestern Lugralosch begutachtet hatte) nach einer Weile an und sie zeigte mir ein Buch namens "Von den Kranckheiten Deres", das sie gefunden hatte. Darin war ihr ein Artikel über die sogenannte "Schwarze Fäule" aufgefallen. Diese Krankheit traf tatsächlich auf Lugraloschs Symptome zu und zu meinem Entsetzen las ich, dass sie zum Abfaulen von Körperteilen und nach ein bis zwei Götterläufen gar zum Tode führen würde. Das einzige Gegenmittel bestand aus einer sehr seltenen Pflanze und nur ein Uhdenberger Therbunit namens Bruder Bargalus habe es jemals geschafft, mit dieser Pflanze die Krankheit zu heilen. Bargalus hatte die Pflanze Perinkacktus genannt. Nachdem ich das gelesen hatte, stand mein Entschluss fest: wir mussten nach Uhdenberg reisen, um dort Bruder Bargalus aufzusuchen. Ich bedankte mich bei Roderia, die mir Glück bei der Heilung Lugraloschs und der Suche nach der Pflanze wünschte. Ich dankte ihr für ihre Hilfe und ging zum Hesindetempel, um dort in der Bibliothek herauszufinden, wo Uhdenberg liege und was es berichtenswertes über diese Stadt gibt. Ich legte unsere Reiseroute fest und ging zurück zu Lugralosch, wo ich bis zum Abend blieb. Zu meinem Entsetzen war unser zwergischer Freund gerade dabei, ein Bier nach dem anderen zu trinken. Ich schaffte erst einmal das Bierfass beiseite und gab ihm Wasser zu trinken. Ich berichtete ihm, was ich herausgefunden hatte und erzählte, dass ich die anderen fragen wolle, ob sie mich nach Uhdenberg begleiten würden. Am späteren Nachmittag kam Rodrick offenbar sehr niedergeschlagen und mal wieder stark angetrunken hereingetrottet. Er war jedoch aus meiner Sicht nicht ansprechbar und so ließ ich ihn sich hinlegen und ausruhen, ohne ihn mit meinen Reiseplänen nach Uhdenberg zu überfallen. Anscheinend hatte seine Lieblingsmannschaft beim Immanturnier verloren. Egiliano und Beran ließen sich noch Zeit und ich beschloss, erst morgen meine Reisepläne kundzutun und heute Abend lieber noch mit Isida einen Spaziergang außerhalb der Stadt zu machen.
Draußen streifte ich ein wenig umher. Als ich mir sicher war, dass mich niemand beobachtete, schwang ich mich endlich mal wieder auf meinen Stab und begann einen Rundflug mit Isida. Herrlich, in der mittlerweile angebrochenen Dunkelheit durch die Lüfte zu gleiten. In der Ferne sah ich die Lichter von Gareth und plötzlich überkam mich die Lust, näher ranzufliegen. Vorsichtig näherte ich mich dem Viertel Meilersgrund, doch verlor ich bei einer etwas gewagten Linkskurve die Kontrolle über meinen Stab. Da entdeckten mich auch einige Bürger und ich hörte sie bereits rufen und sich fragen, was da denn Großes am Himmel flöge. Es gelang mir nicht, den Stab rechtzeitig unter Kontrolle zu bringen und so schlingerte ich auf ein Reebdach zu, das ich streifte. Diese Fast-Kollision ließ mich gar abstürzen und in einen Hinterhof stürzen. Satuaria sei Dank war es ein Hinterhof, denn die Bürger kamen mittlerweile herbeigelaufen und auf der Straße hätten sie mich schneller erreichen können. Etwas benommen von dem heftigen Sturz rappelte ich mich auf, schnappte Isida und versuchte, erneut abzuheben. Zum Glück gelang es mir und ich sah zu, so schnell wie möglich wegzukommen. Da hörte ich auch schon die Rufe der Meilersgrunder, die mich als Hexe erkannt hatten und nun versuchten, mich mit einer Armbrust abzuschießen. Zum Glück sauste der Bolzen an mir vorbei und es gelang mir, zu entkommen. Ich flog möglichst weit weg und landete im Wald, wo ich mich unbeobachtet fühlte. Noch völlig außer Atem legte ich mich hier schlafen.

Am frühen Morgen des 7. Praios machte ich mich auf den Rückweg nach Gareth, wo ich noch ein wenig Frühstück einkaufte und mich dann zurück zu Egilianos Haus begab. Dort angekommen erzählte ich den anderen, was ich gestern herausgefunden hatte und bat sie, mich zu begleiten. Natürlich sagten alle zu, nur Rodrick war immer noch sehr deprimiert und nicht so begeistert von einer Reise nach Uhdenberg. Ich bat Egiliano, sich um ihn zu kümmern, während ich Lugralosch zu den Therbuniten brachte, die mir angeboten hatten, sich um ihn zu kümmern. Bereits am Mittag brachen Egiliano, Beran, Rodrick und ich auf Richtung Norden.
Die Reise verlief recht ereignislos. Am 12. Praios erreichten wir Wehrheim, unsere Reise führte uns weiter über Baliho (19./20. PRA), Trallop (23./24. PRA) und Rathila (25./26. PRA). Am 28. Praios erreichten wir dann unser Reiseziel Uhdenberg, wo wir sofort die Therbuniten aufsuchten. Auf dem Weg legte sich Rodrick noch mit einem Ork an, von denen es in Uhdenberg nicht wenige gibt. Wir anderen konnten mit Mühe eine Schlägerei verhindern und schließlich vertrieb ich den Ork mittels eines Bösen Blickes.
Bei den Therbuniten sagte man uns, Bruder Bargalus sei nicht anwesend und würde in zwei Tagen wieder zurück sein. Wir kündigten an, dann zurückzukommen und suchten uns anschließend ein Quartier in der Stadt. Dieses fanden wir im Gänseheim, einer zur Herberge umgestalteten Burg. Ich nahm mir ein schönes Einzelzimmer; die anderen kamen im Schlafsaal unter.

Der 29. Praios brach an und wir verlebten einen recht ruhigen Tag in der Stadt. Wir alle ließen uns die Haare schneiden und Egiliano und ich erkundeten die Umgebung. Zur einen Seite der Stadt lag ein Wald, den ich gleich erkunden wollte. Doch darin befanden sich viele Elfen und ich hatte auf der Reise gehört, dass diese Wesen Menschen die Seele rauben könnten, wenn sie ihnen in die Augen schauten. Daher verließ ich den Wald lieber wieder. Egiliano konnte meinen Aberglauben (wenn es denn einer ist...) nicht verstehen. Wir gingen noch durch das andere Stadttor, wo mir die Gegend besser gefiehl. Dort waren keine Elfen unterwegs. Abends kehrten wir in die Stadt zurück und verlebten einen ebenso ruhigen Abend.

Am 30. Praios gingen wir wieder zum Therbunitenkloster und trafen dort am Nachmittag Bruder Bargalus an. Wir berichteten ihm von unserem kranken Freund und baten ihn um Rat und Hilfe. Er erzählte uns, er habe den Perinkacktus von einer Ankonitin und Zauberin namens Rondraja vom Rathil bekommen und wisse auch nicht, woher diese sie gehabt habe. Rondraja sei öfters in Uhdenberg, aber er habe sie lange nicht mehr gesehen. Er selber sei allerdings auch häufig auf Reisen, so dass es sein könne, dass sie doch gerade in der Stadt sei. Er sagte außerdem, Rondraja werde auch von einer alten Magisterin namens Hesindia gesucht.
Wir dankten ihm und machten uns auf die Suche nach einer der beiden Frauen. Zunächst fragten wir im Gänseheim nach, ob sie die beiden dort kennen. Die Wirtin sagte uns, sie kenne sie. Rondraja habe einen Stadtplan von Uhdenberg gemalt, der nun in ihrer Wirtsstube hängt und Hesindia sei auch öfters da und würde im Gänseheim speisen. Sie sei auch vor nicht langer Zeit dagewesen. Also streiften wir am Abend weiter durch Uhdenberg auf der Suche nach Magisterin Hesindia. Wir kamen an einem Haus vorbei, wo gerade eine Gruppe von Leuten saß, die einem Tulamiden beim Flöte spielen zuhörte. Wir wurden sogleich eingeladen, uns dazuzusetzen und ein wenig zu essen und zu trinken. Dieser Einladung folgten wir. Auf eine der Personen passte die Beschreibung von Magisterin Hesindia und als sich die Leute uns vorstellten, wurden wir in unserer Vermutung bestätigt. Rodrick war mal wieder stark angetrunken und ein wenig apathisch. So war er in den letzten Wochen immer gewesen, wir hofften aber, dass er sich alsbald ändern möge. Wir setzten uns nach dem Essen und Trinken noch mit Hesindia alleine zusammen und sprachen mit ihr über Rondraja. Hesindia sagte, sie sei auch auf der Suche nach ihr. Rondraja sei ihre Adeptin und führe häufig Studien in der Roten Sichel. Dort befasse sie sich vor allem mit Goblins, aber auch mit Elfen. Sie sei im Boron letzten Jahres mit einem Zwerg namens Rogart Eisenfahrt in die Sichel aufgebrochen, seitdem habe Hesindia sie nicht mehr gesehen. Aber ein Brief von ihr kam an, der Hesindia Sorgen bereitete. Denn dort schrieb Rondraja von einem Feind, gegen den sie angehen wolle. Wir erzählten Hesindia, dass auch wir die Hilfe von Rondraja benötigten und deswegen so bald wie möglich in die Sichel aufbrechen würden. Da auch Hesindia wollte, dass wir sie wiederfinden, bot sie uns eine Entlohnung für die Reiseumstände an. Diese wollte ich natürlich gerne haben, doch wir einigten uns, nach der Reise abzurechnen. Wir machten uns auf in unser Quartier und beschlossen, morgen den Zwergen Rogart aufzusuchen, der Rondraja in die Sichel gefahren hatte. Im Gänseheim bat ich die Besitzerin, dafür zu sorgen, dass Rodrick keinen Alkohol mehr bekäme. So konnte das schließlich nicht weitergehen. Sie sagte zu. Rodrick nächtigte in der Herberge des Tulamiden und schlief hier seinen Rausch aus. Auch dort hatten sie zugesagt, ihm keinen weiteren Alkohol mehr zu geben.

Am nächsten Tage suchten wir Rogart Eisenfahrt auf und sprachen mit ihm darüber, wo er Rondraja abgesetzt hatte. Er erzählte, er würde öfters Reisende mitnehmen, da er mit seinem Wagen immer zu den Hammerwerken fahren würde. So habe er auch des Öfteren mit Rondraja gefahren. Wir baten ihn, uns doch am nächsten Tage mitzunehmen und er sagte, das werde er gerne tun. Sogar seinen Sohn Roglom wollte er uns als Unterstützung mitgeben und für Bergausrüstung sorgen, da wir ja nicht besonders bergerfahren waren.
Nachmittags gingen wir erneut in den Elfenwald, um dort Näheres über Rondraja zu erfahren. Doch als ich diesen Wesen entgegensah packte mich wieder die Angst um meine Seele und ich lief aus dem Wald heraus. Abends gingen wir zu einer Bognerin, die die anderen kennengelernt hatten und von der wir das Bogenschießen lernen wollten. Doch auch das war eine Elfe, vor der ich angsterfüllt davonlief...
Rodrick war heute viel umgänglicher als an den vergangenen Tagen. Er wunderte sich zwar, dass das Bier im Gänseheim aus war, aber es half - er trank heute nicht.
Am nächsten Morgen klärten wir ihn auf, dass wir schuld daran waren, dass er kein Bier bekommen hatte. Hoffentlich half unsere kleine Moralpredigt. Rodrick wirkte jedenfalls nicht übermäßig beleidigt und so brachen wir auf zu Rogart und Roglom, um in die Sichel zu fahren...

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