Protokoll der 21. Sitzung der "Mini-Runde", 05.05.2001

Egiliano weckte Rodrick, dieser war aber noch derart kaputt (und halbtot), daß er nicht einsatzfähig war und gar nicht hörte, was Egiliano zu sagen hatte. Also wandte sich Egiliano mit Janesch's Tochter in Richtung des Gerupten Storchen, um Lugralosch dort zur Hilfe zu holen. Als er aus der Pension heraustrat, kam ihm Beran entgegen, der heute wie gewohnt gegaukelt hatte. Er schloss sich sofort an und so gingen beide zu Lugralosch. Drt angekommen quartierte Lugralosch die kleine Lissa in seinem Zimmer ein; sie solle sich hinlegen, während Egiliano, Beran und er Nachforschungen über die Verhaftung anstellen wollten. Zunächst wandten sie sich zu Odil, doch fanden sie seine Hütte verlassen und offensichtlich durchsucht vor. Da Janeschs ganze Familie verhaftet worden war, konnten sie auch dort keine Hilfe finden. Also gingen die Recken zum Stadtturm, um sich dort ein wenig umzusehen. Fünf Wachen standen vor dem Turm und Lugralosch erkundigte sich bei seinen Kumpanen, wie es denn drinnen aussah, da die anderen ja schon im Stadtturm festgehalten worden waren. Sie beschlossen, am nächsten Tag herauszufinden, ob Janesch tatsächlich im Stadtturm festgehalten wurde. Noch für heute abend beschlossen die Gefährten einen Quartierwechsel, da für sie feststand, daß Lapislazuli irgendwie hinter diesen Festnahmen steckte und sie nun Angst hatten, selbst gefunden zu werden. Also schleppten sie Rodrick aus ihrer alten Taverne "Am Fischmarkt" und zogen in den "Goldbutt", nur ein paar Häuser weiter gelegen. Lugralosch kehrte zurück in den Gerupften Storch und legte sich in seinem Zimmer auf den Boden, da Lissa ja sein Bett belegt hatte.
Der nächste Tag, mittlerweile der 6. Phex, brach herein und Lugralosch brachte Lissa zu einer Freundin, deren Familie (die Brugdolfs) bereit war, sie für ein paar Tage aufzunehmen. Dann ging Lugralosch zu seinem Arbeitgeber, um sich dort zu entschuldigen. Danach machte er sich auf zu Tranak, um Rodrick krankzumelden und Arthag als Entschädigung für die Stadtpark-Aktion aufzufordern, herauszufinden, ob Janesch im Stadtturm festsaß. Tranak zeigte sich entsetzt, daß Rodrick krank sei, denn Arthag hatte gerade heute in der Frühe bei ihm gekündigt. Er wirkte wohl sehr niedergeschlagen und murmelte etwas von "Abenteuerreisen" und "Mut". Arthag habe Havena sofort verlassen. Also bat Lugralosch Tranak, bei der Garde nachzufragen, ob Janesch verhaftet worden sei und im Stadtturm säße. Dieser erklärte sich bereit, das zu tun, im Gegenzug wollte Lugralosch einen neuen Gehilfen für Tranak suchen. So erfuhr Lugralosch, daß es stimmte, was sie vermutet hatten: Janesch war wegen schweren Diebstahls festgenommen worden und im Stadtturm eingekerkert. Auch seine Familie war mitgenommen worden (außer Lissa, die noch zu klein war, um eingesperrt zu werden).
Mit diesen Erkenntnissen ging Lugralosch zu den anderen Gefährten, die sich noch in ihrer neuen Pension "Zum Goldbutt" aufhielten. Sie beratschlagten, was nun zu tun sei. Auch Rodrick war mittlerweile wieder ansprechbar, wenn auch natürlich nicht topfit. Schließlich beschloss die Gruppe, zum Efferd-Tempel zu gehen, um dort mit einem/einer Eingeweihten zu sprechen. So geschah es auch und sie wurden nach einiger Überredungsarbeit tatsächlich zum Hochgeweihten des Tempels vorgelassen. Dieser gab den Ratschlag, nachdem er sich die Geschichte angehört hatte, mit dem kompromittierenden Buch zu König Cuano ui Bennain zu gehen. Dieser hielte jeden Tag Audienzen für das Volk ab. So zögerten die Helden nicht lange und liefen zum Fürstenpalast, wo schon viel Volk zusammengekommen war, um dem König ihr Leid zu klagen. Dioe Gefährten liessen nichts unversucht, um schneller durch diese Menge vorzudringen ("Dieser Mann ist krank und muss schnell zum Medicus!", "FREIBIER!", ...), doch es dauerte viele Stunden, bis endlich der Thron erreicht war. Dort trugen sie ihr Anliegen vor und versuchten, dem König sofort das Buch zu übergeben. Cuano stellte viele misstrauische Rückfragen, beendete aber schließlich die Audienz und ließ die Helden mit sich kommen. Dann hörte er sich weitere Details an und schaute in das Buch. Nach kurzer Zeit war er überzeugt, daß etwas mit dem Patrizier Merka von Pekkarin nicht stimmt und versprach, Maßnahmen einzuleiten. Die Gefährten wurden zunächst entlassen. Lugralosch war zwar etwas erzürnt, daß es keine Belohnung gegeben hatte, aber die anderen beschwichtigten ihn und meinten, sie hätten genug erreicht, wenn tatsächlich Maßnahmen gegen Lapislazuli eingeleitet würden.
Am nächsten Tag, dem 7. Phex, suchte Rodrick Tranak auf. Er war zwar noch nicht wieder so gesund, daß er schmieden könnte, aber half trotzdem ein wenig. So erzählte Tranak auch ihm davon, daß Arthag gegangen sei. Beran und Egiliano gingen wie gewohnt gaukeln, dabei hörten einen Marktschreier ausrufen, daß von Pekkarin und einige weitere Patrizier festgenommen worden seien, während zwei Gefangene begnadigt wurden. Zudem kam ein Bote zu Beran und teilte ihm mit, er und seine Gefähreten seien am Abend zu einer Audienz beim König geladen. Lugralosch hatte sich unterdessen wieder an seine Arbeit gemacht, ging aber mittags zum Fürstenpalast und bat dort darum, daß ausgerufen würde, daß der Schmied Tranak einen Gehilfen suche. Zwar teilten die Wachen mit, daß so etwas normalerweise nicht ausgerufen würde, erklärten sich aber gegen einen kleinen Obulus zu diesem Ausruf bereit. Egiliano und Beran suchten noch einmal Odil und Janesch auf, wobei sie Janesch nicht antrafen, da er gerade fischen war. Dennoch dankte seine Frau den Gesellen für diese Befreiung und auch Odil war den Gefährten sehr dankbar. Er erzählte, daß er nicht wegen Diebstahls festgehalten wurde, sondern wegen Besitzes einer Karte des Hauses des Patriziers von Pekkarin. Die sogenannte "Stecherbande", wegen der Janesch eingekerkert worden war, existiere noch, da sie mit Efferds Vergeltung nur ab und zu kooperiert hätte, aber von ihnen unabhängig gewesen sei. Nachmittags trommelte Beran alle Gefährten zusammen und teilte ihnen die Einladung zur Audienz mit. Und so standen alle feingemacht und gutgelaunt vor dem Fürstenpalast und folgten der Einladung. Überwiegend herrschte betretene Stille, nur Lugralosch führte ein gespräch mit dem König und bat ihm an, einen Kupferstich des Palastes (von Baumeister Joschik Engasaler) anzufertigen. Cuano teilte mit, er werde keine Gnade walten lassen bei den Mitgliedern des Lapislazuli-Bundes, auch die Mitglieder der "Stecherbande" müssten natürlich bestraft werden, aber dort würde er milde vorgehen. Zudem übergab Cuano den Helden einen Beutel mit einer Belohnung von 50 Dukaten, die sie teilen sollten. Dies sei für die Hinweise zur Ergreifung und Überführung von Pekkarins. Nach der Audienz feierten alle diesen guten Ausgang in diversen Tavernen.
Die nächste Zeit verging recht unspektakulär. Die Gefährten gönnten sich neue Kleider und weitere Einkäufe, machten viele Tempelbesuche und assen im besten Hotel der Stadt, "Zum Großen Fluß". Außerdem besichtigten sie noch viele havenische Sehenswürdigkeiten wie die Münzerei, das Wachsfigurenkabinett, das Maskenmuseum oder das Haus der Künste. Sie besuchten Janesch und Odil weitere male, Beran las viel im Hesindetempel über die Kunst der Schauspielerei und Lugralosch beendete den Kupferstich des Efferd-Tempels, den er dem Tempel verkaufte und fertigte einen vom Fürstenpalast an, den er dem König schenkte. Rodrick schmiedete weiter für Tranak, der am 12. Phex einen neuen Gehilfen fand, der als Nachfolger für Arthag fungieren sollte. Zudem fertigte Rodrick eine Waffe für Lugralosch, die ihm sehr hervorragend gelang.
Am 18. Phex brach die Gruppe schließlich auf Richtung Gareth und ließ die liebgewonnene (?) Stadt Havena hinter sich. Sie passierten am 27. Phex Abilacht, wo sie den Ingerimmtempel und ein Museum im Geburtshaus von Rhys dem Schnitter, einem berühmten Schmied, besichtigten. Zudem trafen sie den Tempelvorsteher Elion, Sohn des Umasch, einen Zwergen, der behauptete (und stolz erzählte), daß seine Mutter eine Elfe sei...
Am 30. Phex durchreiste die Gruppe Honingen und am 3. Peraine erreichte sie den kleinen Weiler Kranichfurt (nur etwa 3 Stunden von Gratenfels entfernt). Dort wurde gerade ein rauschendes Fest gefeiert anlässlich der Geburt eines Sohnes beim Baron. So eine Gelegenheit ließen sich die Helden natürlich nicht entgehen und feierten mit. Beran und Egiliano lieferten eine Gauklervorstellung, die sehr gut ankam und es wurde viel getrunken, gessen, gelacht und getanzt. Natürlich versuchten auch (fast) alle Helden, den rahjatischen Genüssen zu frönen. So suchte sich Rodrick eine sehr attraktive 17-jährige namens Firunja aus, bei der er zunächst Annäherungsversuche machte, obgleich die gesamte Dorfjugend hinter ihr her zu sein schien. Nach einigen Versuchen schaffte er es, Firunja zum Tanzen zu bewegen und zu späterer Stunde versuchte er gar mehr im Garten des Schlosses. Lugralosch hatte sich einen attraktiven Jüngling ausgeguckt, der ihn aber schon nach der Aufforderung zum Tanzen abblitzen ließ. Und Beran kam zwar auch bei einer Schönheit namens Belisa zum Zuge, doch leider ließen ihre rahjatischen Künsteganz und gar zu wünschen übrig. Irgendwann ließ der Baron nach seinem neugeborenen Sohne schicken, damit dem Volke der Anlass des Festes direkt präsentiert werden solle. Doch statt des Kindes kam die Haushofmeisterin heraus und bat die Helden, mit ihr zu kommen, um dem Baron zu helfen. Sie wurden in das Kinderzimmer geführt, doch was die Gefährten dort in der Wiege vorfanden, schockierte sie: es war ein Koboldgesicht, das ihnen breit entgegengrinste und die Gesellen erklärten, daß es sich hier unzweifelhaft um ein Wechselbalg handelte. Der Baron bat sie, ihm zu helfen und das Kind wiederzufinden. Bereits nach kurzer Untersuchung des Hauses fanden die Gesellen heraus, daß etwas mit dem Kamin im Kinderzimmer nicht stimmt. In ihm fanden sie eine Falltür, die sie über lange Treppen in ein rätselhaftes Gewölbe führte. Dort fanden sie viele Räume mit Spielsachen und anderen Dingen für Kinder, ein großes Becken mit Bällen, ein Labyrinth, das sich veränderte und einige Türen, die immer komplizierter verschlossen waren. Außerdem fanden sie einen Balkon, von dem aus sie in eine riesige, weiße Ebene blicken konnten, auf der eine riesengroße Person (die verdächtig nach der Haushofmeisterin Berckenried aussah) und eine ebenso riesige Wiege standen. Schließlich gelangten die Helden durch zahlreiche runde Räume, in denen jeweils Spielzeuge lagen, in eine Wohnung, wo die Kobolde hausten. Außerdem fanden sie dort das Baby des Barons. Die Kobolde weigerten sich aber, das Kind herauszugeben und verwiesen auf einen Vertrag, den sie mit dem Baron geschlossen hatten. Dieser Vertrag vereinbarte den Austausch von Kindern, damit die Kobolde ihnen die Kunst der Magie beibringen könnten. Auch längere Gespräche, in denen vor allem Lugralosch sehr unfreundlich und grob mit den Kobolden zu verhandeln versuchte, ergaben keine Einigung. Schlißelich schmiß die Koboldmutter die Helden heraus. Sie kehrten zum Baron zurück. Inzwischen war der 4. Peraine angebrochen. Sie berichteten dem Baron, was sie gefunden hatten und fragten, ob er etwas von diesem Vertrag wisse, da er selber auch ein Exemplar haben sollte, wie die Kobolde gesagt hatten. Der Baron wusste nichts von dem Kontrakt, doch durchsuchten sie nun gemeinsam die Bibliothek, wo sie tatsächlich ein sehr gut erhaltenes Exemplar dieses Vertrages fanden. Da die Helden aber keine Ahnung hatten, ob dieser Vertrag nun wirksam sei (sie vermuteten, daß er nicht gültig sei, da er mit einem Vorfahren des Barons geschlossen wurde), ließ der Baron nach einem Rechtsgelehrten aus Gratenfels schicken. Die Helden legten sich zunächst schlafen, da sie ja mal wieder eine Nacht durchgemacht hatten. Als sie gegen Abend erwachten, war der Gelehrte bereits anwesend. Er begutachtete den Vertrag und ließ sich letzendlich dazu überreden, mit den Helden und dem Baron in den Kamin zu steigen, um dort mit den Kobolden zu verhandeln. Inzwischen hatte der Baron herausgefunden, daß in seiner Ahnenlinie einige Schelme gewesen waren, den ersten "Schelmenmeister" namens Baster von Kranick fanden sie sogar in der Ahnengruft der Burg.
Nun stiegen sie also erneut in die Behausung der Kobolde hinab. Die dortige Verhandlung führte nach längerer Verhandlung zu einem neuen Vertrag, in dem geregelt wurde, daß das Kind wechselweise bei den Kobolden und der Baronsfamilie unterkommen solle. Die Kobolde könnten ihm so die Magie lehren, aber das Kind wäre auch bei seinen wirklichen Eltern. So sollte es auch künftig bei magiebegabten Kindern gehandhabt werden.
Die Gruppe stieg wieder den Kamin hinauf und verbrachte noch zwei Tage auf Burg Kranickstein. Sie genossen freie Kost und Logis und bekamen für ihre Hilfe jeweils 2 Dukaten Entgelt. Dann, am 6. Peraine, brachen sie auf in Richtung Gratenfels.

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