Protokoll der 20. Sitzung der "Mini-Runde", 15.04.2001

Nach der Schlägerei im "Ewigen Anker" waren die Gefährten zur Schmiede gegangen, wo Rodrick seine beiden Mitstreiter übernachten ließ.

Am nächsten Morgen, der Monat Phex war gerade angebrochen, schmiß Rodrick Egiliano und Beran früh raus, damit Meister Tranak nichts von dieser Übernachtung mitbekam. Die beiden wandten sich zur Pension Am Fischmarkt, wo sie ein Frühstück einnahmen, um anschließend ihrem Tagwerk nachzugehen. Egiliano suchte noch Odil auf, um mit ihm über den gestrigen Erfolg zu reden. Dieser gab den Gefährten den Auftrag, am nächsten Abend gemeinsam mit Janesch und Hiamo (dem Necker, der die Gefährten auch bei der ersten Befreiungsaktion begleitet hatte) in ein weiteres Haus einzubrechen, um dort einen Necker zu befreien. Als Treffpunkt wurde morgen Abend um Mitternacht im Seetiger und Silberrochen ausgemacht.
Lugralosch hatte sich in der vergangenen Woche Arbeit beim Fein- und Schmuckschmied Pagol Horger gesucht, wo er auch heute wieder seine Gravurarbeiten verrichtete. Seinen Kupferstich der Prinzessin-Emer-Brücke, der den Streit zwischen Beran und Lugralosch ausgelöst hatte, war mittlerweile fertiggestellt. So hatte sich Lugralosch für seine "freie" Zeit ein neues Motiv gesucht: den alten Efferdtempel. Täglich nach der Arbeit bei Pagol setzte er sich an eine Zeichenvorlage für einen neuen Kupferstich, den er nach Vollendung bei Gefallen dem Efferdtempel verkaufen wollte (so hatte er es abgesprochen). So sah auch sein heutiges Tagwerk aus, abends traf er sich, wie jeden Tag, mit Rodricks Kollegen, dem Zwerg Arthag. Am heutigen Abend überredete er Arthag, bald in den geheimnisvollen Stadtpark einzubrechen, wo er Schätze vermutete. Arthag sagte etwas widerwillig zu, da er Angst vor den Gespenstergeschichten hatte. So beschlossen die beiden Zwerge, am nächsten Abend diesen Plan zu verwirklichen. Arthag würde Spaten besorgen und dann würden sie in den Stadtpark aufbrechen.
Rodrick, Egiliano und Beran setzten an diesem Abend ihr lang gehegtes Vorhaben, im Salzfaß einzukehren, in die Tat um. Dort kauften sich Egiliano und Rodrick einen Salzbeutel als Glücksbringer und die Gefährten tranken in einer lustigen Runde mit anderen Seeleuten. Egiliano warf mit Messern und auch Beran erfreute die Runde mit seinen Gaukeleien (vor allem aber mit seinem tapferen Einsatz, sich an die Wand zu stellen, um als "Messerwerfziel" zu fungieren). Einige Bier und Schnäpse später schleppte der nüchterne Egiliano die anderen beiden (Beran war völlig betrunken, Rodrick nur ein wenig angeheitert) in Richtung Ewiger Anker. Tatsächlich erreichten sie dieses Lokal einige Zeit später und begannen eine weitere Schlägerei (drinnen bahnte sich sowieso gerade wieder eine an, die Gefährten brachten aber das Faß zum Überlaufen). Mit einigen Blessuren überstanden die drei Rabauken die Auseinandersetzung und schleppten sich wieder in die Schmiede, um ihr Nachtquartier einzunehmen.
Nächster Morgen, 2. Phex 25, und wieder schmiß Rodrick die beiden "Quartierparasiten" in der Frühe heraus. Den Tag verbrachten alle mit ihren gewohnten Tätigkeiten. Rodrick suchte noch Lugralosch auf, der aber seine Mithilfe aufgrund des Park-Vorhabens nicht gewährte. So verging der Tag. Abends brach Lugralosch gemeinsam mit Arthag auf zu Stadtpark. Lugralosch knackte das Schloß eines der Tore und so gelangten sie in den verwilderten, urwaldähnlichen und unheimlich dunklen Park. Nach einer Weile, die sich die beiden durch das Unterholz geschlagen hatten, erreichten sie eine Lichtung, auf der ein Feuer brannte und eine Hütte zu sehen war. Zwei Leute traten aus der Hütte und setzten sich an das Feuer. Lugralosch schlich aus dem Gebüsch, um die Lichtung zu umrunden und hinter die Hütte zu gelangen. Doch als er das Gehölz verlassen hatte, hörte er hinter sich Schritte, die offenbar von Arthag verursacht wurden, der davonlief. Das hörten auch die beiden Leute am Feuer und liefen auf die Stelle zu, wo Lugralosch gerade auf die Lichtung herausgekrochen war. Er versteckte sich schnell und war dabei erfolgreich; die beiden Personen, ein Mann und eine Frau, verfolgten nun Arthag. Diese Chance nutzte Lugralosch und stürmte zur Hütte. Dort lagen tatsächlich verstreut auf Boden und Tisch Schmuckstücke, Münzen und andere mehr oder minder wertvolle Dinge. Lugralosch glaubte, hier den Schatz gefunden zu haben und raffte die Beutestücke zusammen und steckte sie in einen ebenfalls herumliegenden Beutel. Dann floh er aus der Hütte. Gerade näherten sich aber wieder die zwei Leute, denen Arthag offensichtlich entkommen war. Lugralosch versteckte sich hinter der Ecke der Hütte und lief auf das Gebüsch hinter der Hütte zu. Die beiden Leute waren offenbar in die Hütte gegangen und bemerkten, daß man sie ausgeraubt hatte. Luralosch aber entkam in das Gebüsch und gab Fersengeld (so schnell er das in diesem Dickicht konnte). Leider verlief er sich und erreichte bald wieder die Lichtung, wo sich die Leute immer noch nach dem Eindringling umsahen. Nach einer Verfolgungsjagd durch das Gestrüpp verfranste sich Lugralosch aber derart, daß er in eine Sackgasse geriet. Zu dicht war das Gestrüpp, als daß er sich weiter durchschlagen konnte. Da erreichten ihn seine Verfolger und der Mann bedrohte ihn mit einem Degen und forderte die Rückgabe seines Geldes. Einige Degenstiche verpasste er Lugralosch, der sich mit seinem Drachenzahn wehrte, aber letztlich doch den "Schatz" herausgeben musste. Frustriert verlies er den Park, schwor aber, zurückzukommen und verfluchte den feigen Verräter Arthag.
Die anderen waren unterdessen zum Treffpunkt mit Odil gegangen und hatten dort auf ihn gewartet. Er holte die drei ab und führte sie zum Hiamo und Janesch. Dann trennte sich Odil von ihnen und die Gruppe ging zum Halplatz, wo das Haus des Patriziers stand. Rodrick ging vor, um nachzuschauen, ob sich Gardisten dort befanden. Tatsächlich traf er auf eine Partoullie, die ihn zur Rede stellte, was er hier suche und danach bis zum Immanstadion erfolgte. Die anderen nutzten die Gelegenheit und schlichen zur Tür des Hauses, die Janesch aufknackte. Drinnen trennte sich Janesch von Hiamo, Egiliano folgte ihm und Beran ging mit Hiamo. Egiliano sah, wie Janesch einen Speisesal betrat und dort begann, zielstrebig das Tafelsilber und einige andere wertvolle Gegenstände einzupacken. Hiamo und Beran hörten, als sie den Gang eion wenig weitergelaufen waren, wie sich Wachen näherten. Sie versteckten sich hinter einigen Säulen und blieben unentdeckt. Danach knacktze Beran eine Tür, die Hiamo ihm gezeigt hatte. Unterdessen hatten die Wachen den Speisesaal erreicht, wo sich Egiliano und Janesch nun unter dem Tisch versteckten. Auch sie blieben unentdeckt. Gerade, als sie aus dem Speisesaal zu der Tür, die Beran aufgeknackt hatte, huschen wollten, hörten sie ein Geräusch von der Eingangstür. Die Wachen riefen etwas und rannten offenbar aus dem Haus. Egiliano und Janesch schauten aus dem Fenster des Speisesaals, wo sie Rodrick sahen, der vor den beiden Wachen davonlief. Egiliano lief nun auch nach draußen und versuchte, den Wachen zu folgen. Janesch lief zu der von Beran aufgeknackten Tür, hinter der eine Treppe nach unten lag. Er lief in den Keller, wo er auch Hiamo und Beran traf. Gemeinsam durchsuchten sie nun den Keller, doch fanden sie keinen Necker. Nach einer ganzen Weile beschlossen sie, das Haus besser zu verlassen und den Necker nicht weiter zu suchen.
Rodrick hatte eine der Wachen abgehängt, doch der andere holte ihn irgendwann ein und brachte ihn zu Fall. Er versuchte, ihn außer Gefecht zu setzen, als auf der einen Seite der Gasse Egiliano auftauchte, auf der anderen eine Dreiergruppe von Gardisten. Egiliano rief die Gardisten, sein Freund würde überfallen und befreite Rodrick von der auf ihm sitzenden Wache. Rodrick lief nun aber schnell davon, Egiliano ihm hinterher und nun nahmen die Gardisten und die verbliebene Wache die Verfolgung erneut auf. Mit letzter Kraft wirkte Rodrick einen Schnelligkeitszsuber und entkam so mit Mühe Egiliano und den Verfolgern. Auch Egiliano hängte die Gardisten ab und spurtete zur Schmiede, wo er Rodrick vermutete. Dieser kam kurze Zeit später und beide legten sich in der Schmiede zum Schlafen. Beran dagegen kehrte nach der mißlungenen Befreiungsaktion zur Pension Am Fischmarkt zurück, wo auch er sich schlafen legte.
Der nächste Tag brach herein. Alle gingen wieder ihrem gewohnten Tagwerk nach, Egiliano versuchte erneut, Odil zu erreichen, um mit ihm über die gestrige gescheiterte Aktion zu reden, doch traf ihn nicht an. Mittags traf Lugralosch Arthag beim Essen, doch sagte keiner von beiden ein Wort. Arthag schämte sich zu sehr ob seiner Feigheit, Lugralosch war zu wütend. Abends trafen sich Egilano, Beran und Lugralosch, der von Rodrick gehört hatte, daß die anderen in letzter Zeit in lustige (?) Kneipenschlägereien verwickelt waren. Daran wollte auch er teilhaben. Rodrick kam nicht mit, da er nicht schon wieder in so eine Schlägerei verwickelt werden wollte. Statt heute wieder den Ewigen Anker aufzusuchen, gingen Egiliano, Beran und Lugralosch aber zu Odil. Diesmal trafen sie ihn an. Odil war zwar anfangs etwas misstrauisch Lugralosch gegenüber (was wohl auf Gegenseitigkeit beruhte...), doch mit der Zeit gab sich dieses Misstrauen. Egiliano stellte Odil wegen Janeschs Raubzug zur Rede. Odil wusste davon, doch verteidigte er diese Diebstähle damit, daß die Partizier doch eh genug hätten und es aufgrund ihrer Taten den Neckern gegenüber nur gerecht wäre, wenn man ihnen ein wenig schade. Im Laufe des Gesprächs kam auch Lugralosch auf die Seite von Efferds Vergeltung. Er schlug vor, mit Hilfe der Efferdgeweihten den König von den unrechtmäßigen Taten der Patrizier zu überzeugen. Odil wollte über diese Vorschläge nachdenken und so gingen die Gefährten wieder heim (heute ohne in den Ewigen Anker einzukehren).
Am nächsten Tag, es war bereits der 4. Phex, geschah nichts Aufregendes, am Abend trafen sich alle Gefährten wieder in ihrer Pension. Während ihrer Unterhaltung kam Odil herein und teilte der Grupe mit, er habe ein Gespräch von mutmaßlichen Neckerjägern belauscht. Er fragte, ob die Gruppe ihn begleiten werde, da er vorhabe, den Jägern zu folgen. Er überredete sogar Lugralosch, die Verfolgung in einem Boot anzutreten und so machten sie sich auf in den Hafen, wo sie den Sklavenjägern folgten. Nach einer Stunde ruhiger Fahrt erreichten sie eine Stelle, wo das Neckerjägerschiff vor Anker ging und offenbar Fangvorbereitungen traf. Die Verfolger versteckten sich hinter einem Felsen und beobachteten zunächst das Geschehen. Lange Zeit geschah nichts und die Gefährten fragten sich bereits, ob hier tatsächlich Necker gefangen werden würden. Doch dann tauchten tatsächlich einige Necker auf und die Sklavenjäger traten in Aktion. Nachdem einige Necker gefangen und einer getötet worden war, fuhren auch die Helden heran und enterten das Sklavenfängerschiff. Nach einem kurzen Kampf waren die drei Jäger überwältigt und Odil horchte sie nach ihrem Auftraggeber aus und danach, wo die Übergabe stattfinden sollte. Die Jäger wurden auf das Verfolgerschiff verladen, wobei ein Schiffsjunge so unglücklich fiel, daß er sich das Genick brach und tot war. Das Sklavenjägerschiff wurde verbrannt und mit ihm die Leiche des Jungen. Die Gruppe ruderte bzw. segelte unter Anleitung der beiden Überlebenden Sklavenjäger zu einem Lager im Sumpf vor Havena, wo sie die Necker hinbringen sollten. Dort fand sich drei von einem Palisadenzaun umgebene Häuser. Von einem Baum aus beobachteten Lugralosch und Egiliano das Geschehen im Lager. Odil vermutete, daß sich in einem der Häuser vielleicht Unterlagen des Auftraggebers Kaltylak (Diener des Merka von Pekkarin, dem mutmaßlichen Kopf des Sklavenhändlerringes Lapislazuli) befinden könnten. So ersannen die Gefährten einen Plan: das Boot, was vor dem Lager am Steg lag, wollten sie anzünden und damit für Aufruhr sorgen. Derweil sollte Egiliano über den Zaun klettern und in einem der Häuser nach den gesuchten Unterlagen oder anderen beweisen gegen Lapislazuli suchen. So geschah es: Rodrick bewaffnete sich mit einem Schilfrohr, Öl und Steinen (zum Tauchen) und watete in das brackige Sumpfwasser in Richtung des Bootes. Es gelang ihm auch, das Schiff in Brand zu setzen. Daraufhin gescha, was sie erwartet hatten: Viele der Söldner, die das Lager bewachten, liefen zwecks Löschen zum Boot und auch der schwarz-berobte, den Egiliano vom Baum aus gesehen hatte, verlies seine Hütte. Egiliano kletterte über den Zaun, versteckte sich unter einem Haus (das auf Pfählen gebaut war) und lief in die Hütte, in der er Kaltylaks Quartier vermutete. Tatsächlich lag dort auf einem Schreibtisch ein Buch, das für Egiliano nach einer genauen Geschäftsaufzeichnung aussah. Er wollte noch in den Schreibtisch hineinsehen, ob sich dort weitere Unterlagen verbargen, scheiterte aber an dem Schloss und zerbrach einen seiner Dolche daran. Da kam Kaltylak in die Hütte und sah, dass ein Eindringling sich an seinem Schreibtisch zu schaffen machte. Egiliano ergriff die Flucht und schaffte es, sich mit dem Buch durch das Fenster in Sicherheit zu bringen. Die Gefährten rannten zum Boot und brachen schnell auf, nachdem sie auch den schwimmenden Rodrick aufgelesen hatten. Dieser stellte fest, daß sich diverse Egel an ihm festgesaugt hatten und riss sie ab, was zu einigen Schmerzen führte. Letztlich erreichte die Gruppe aber wieder Havena, wo sie sich trennten. Odil suchte sein Haus auf, Rodrick holte seine Sachen aus der Schmiede ab und quartierte sich in einem Einzelzimmer Am Fischmarkt ein, Egiliano bezog auch ein Einzelzimmer in der Pension. Beran, der bei der Aktion nicht dabei war, war gerade ausser Haus. Lugralosch kehrte zurück in seine Herberge, den Gerupten Storch. Egiliano las in seinem erbeuteten Buch und stellte fest, daß sich tatsächlich detaillierte Angaben zu Händlern und getätigten Geschäften hier fanden. Zufrieden setzte er sich in die Wirtsstube und trank ein Bier, als eine etwa Neunjährige weinend hereingestürmt kam und Egiliano vorjammerte, ihr Vater Janesch sei von der Garde mitgenommen worden und sie behaupteten, er habe "Sachen geklaut". Egiliano weckte Rodrick und beruhigte die Kleine.

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