Protokoll der 16. Sitzung der Mini-Runde, 12.01.2001

Nach unserer Ankunft in Kuslik am 1. Firun 25machten wir uns sofort auf den Weg zur Herberge, in der wir vor einigen Wochen bei unseremn letzten Aufenthalt in Kuslik residiert hatten. Dirt trafen wir einen singenden Beran an - er scheint neben seinen Gaukeleien im leutebegleiteten Gesnag einen lukrativen Nebenverdienst gefunden zu haben. Auch Lugralosch trafen wir hier wieder - er hatte als Drucker beim hiesigen Kusliker Kurier Arbeit gefunden und zeigte uns sofort eine Ausgabe dieses Blattes, in dem über die Rückkehr des Seekönigs berichtet wurde - mit Bild von uns! Lugralosch musste an diesem Abend noch arbeiten, so zogen wir alleine los. Rodrick ging auf eine seiner Zechtouren, während ich gemeinsam mit Egiliano den Rahja-Tempel aufsuchte, wo ich ein wunderschönes Erlebnis mit einer Rahja-Geweihten hatte und Egiliano mit einer Novizin der Göttin huldigte.
Am nächsten Tag suchten wir Magister Hemagisto auf und erstatteten Bericht über den Aufenthalt im Feenwald. Wirt gaben ihm die Zedern-Samen (nur Rodrick behielt seinen) und bekamen dafür den Lohn. Hemagisto zeigte sich sehr interessiert an Rodricks vermeindtlicher Magieresistenz und riet uns, dafür zu sorgen, daß Rodrick sich einmal magisch untersuchen ließe. Er vermutet wohl eine magische Begabung bei Rodrick?! Dieser reagierte (wieder) sehr seltsam, als das Gespräch auf dieses Thema kam und verließ den Raum.
Egiliano und ich machten uns, nachdem auch wir das arkane Institut verlassen hatten, auf Kräutersuche. Als wir abends zur Herberge zurückkehrten berichtete Rodrick, er habe einen Auftrag der Hesinde-Kirche erhalten. Es ginge um eine Schatulle unbekannten Inhalts, die vom Halbgott Xeledon vor zwei Generationen an einen Sterblichen namens Barnedon von Quell gegeben wurde. Dessen Sohn Tarlon besaß als letzter die Kiste, doch er starb vor einigen Wochen. Seitdem ist die Kiste angeblich in den Händen eines Geheimbundes names Conventus Signium Bosparani. Die beiden Magierschulen haben aber auch starkes Interesse an der Truhe und so soll sich gar ein Zwist zwischen den Akademien anbahnen. Letztendlich dürfe aber nur die Hesinde-Kirche die Truhe besitzen. Egiliano und ich beschlossen (natürlich), Rodrick und der Hesinde-Kirche zu helfen.
Am nächsten Tage, dem 3. Firun, suchte ich erneut Magister Tristoban Hemagisto auf, um bei ihm Informationen über die Schatulle und die Magierakademien einzuholen. Er selbst konnte mir leider nichts über die Schatulle sagen, gab mir aber Namen von eventuellen Ansprechpartnern in den Akademien. In der grauen Halle der Antimagie nannte er mir Mirona Yakadowia, in der weißen Halle der Metamorphosen sollte ich mich an Oleana Borninger wenden. Nebenbei zeigte er mir, was bereits aus den Samen geworden war: die ersten Sprosse waren schon aus der Erde gekommen! Und das nach nur einem Tag!
Nachdem ich mich von Magister Hemagisto verabschiedet hatte schlug ich zunächst den Weg zu Magistra Borninger ein. Diese konnte mir auch nichts zu Zwistigkeiten und der Schatulle sagen, fragte aber bei der Spaktabilität nach. Als sie wiederkam, erschien sie mir plötzlich etwas kurzangebunden und sagte mir, daß ich nun gehen müsse. Davon irritiert ging ich zu unserer Herberge, wo ich Egiliano traf. Ich berichtete ihm von der etwas seltsamen Unterredung und anschließend suchten wir gemeinsam Magister Yakadowia auf. Bei diesem erfuhren wir aber auch nichts Neues. Abends trafen wir uns wieder mit Rodrick, der berichtete, daß Tarlon von Quell an der Schule der Metamorphosen arbeitete. Zudem konnte er uns einiges über Xeledon, auch "der Spötter" genannt, erzählen: dieser Halbgott sei offenbar neidisch auf die Menschen und mache sich öfter Späße über sie, indem er ihnen seltame Artefakte schickte. So vermuteten wir, daß auch die Kiste ein solches "Spaßefakt" sein könnte.
Am 4. Firun suchte ich schon wieder Tristoban auf, um mich dieses mal bei ihm über Tarlon von Quell zu erkundigen. Dessen Namen kannte Tristoban und ich erfuhr, daß Tarlon wohl ein horastreuer Bürger gewesen sei, der außer bei der Schule der Metamorphosen auch für das horasische Sekretariat zu Kuslik, Außenstelle Wehrwesen, gearbeitet habe.
Ich ging zurück zur Taverne und beratschlagte mit den anderen, was nun zu tun sei. Egiliano hatte sich inzwischen in der Halle der Metamorphosen über Tarlon von Quell umgehört und dort erfahren, daß dieser dort ein Lehrer war. Wir beschlossen, am nächsten Tag noch einmal zu Oleana Borninger zu gehen, da es uns sehr seltsam vorkam, daß sie noch nie von der Schatulle gehört hatten, obwohl einer ihrer Lehrer diese Schatulle besaß. Wir wollten sie noch einmal direkt zur Rede stellen. Als wir noch ins Gespräch vertieft waren, platzten plötzlich einige Söldner herein, die mit gezückten Waffen direkt auf unseren Tisch zuliefen. Ich sprang sofort auf und schaffte es gerade noch rechtzeitig, in mein Zimmer zu entkommen. Dort legte ich eine Illusion über mich, ich sei eine Greisin. Doch niemand versuchte, in mein Zimmer zu gelangen. Nach wohl einer Viertelstunde (die Illusion war gerade verklungen) klopften Egiliano und Rodrick an. Beide waren leicht verwundet und erzählten, die Söldner seien geflohen! Seltsam, dabei waren sie in der Überzahl. Wir packten nun schnell unsere Sachen und verließen die Herberge, um ein neues Quartier zu suchen. Ich weiß nicht mehr, wer auf die Idee kam, auf jeden Fall wendeten wir uns zunächst zum Phex-Tempel, um dort eventuell näheres über den Geheimbund zu erfahren. Tatsächlich hatte unsere "Verhalndlung" mit einer Phex-Geweihten Erfolg und wir erfuhren, daß dieser Geheimbund im Stadtteil Eiret, in der Burggasse 18, sein Hauptquartier habe. Wir begaben uns in dieses Viertel und suchten dort besagtes Haus. Es handelte sich um ein eigentlich normal aussehendes Bürgerhaus mit mehreren Etagen. Rodrick hatte die Idee, gegenüber Quartier zu beziehen, um das Haus zu beobachten und fand dort tatsächlich ein Zimmer. Egiliano und ich bezogen ein Doppelzimmer in einer nahe gelegenen Herberge.
Der Abend begann ruhig, als mich plötzich eine große Lust überkam, allerdings weniger auf Egiliano. Ich dachte an Ardario und plötzlich kam ich auf die Idee, Rodrick aufzusuchen, diesen gutaussehenden Jüngling, der vielleicht Ardarios Qualitäten vorübergehend ersetzen könnte. Ich kaufte also in unserer Wirtsstube noch eine Flasche Wein und machte mich auf den Weg zu Rodricks Unterkunft. Bei der Hausdame stellte ich mich als seine Freundin vor und wurde auch sogleich zu ihm durchgelassen. Er schien sehr verwundert, als ich ihm ein Glas Wein anbot und lehnte ab, er wollte lieber Premer Feuer, da es bei geöffnetem Fenster kalt wurde im Zimmer. Als ich Rodrick so sah, wurde mir klar, daß ich mir wohl umsonst Illusionen gemacht hatte; mein Traumbild von ihm zerplatzte und mir verging die Lust so schnell und plötzlich wie sie gekommen war. Ich sah aber ein, daß er Schnaps wollte (es war wirklich sehr frisch draußen) und so ging ich los, um ihm etwas zu holen. Zwar bekam ich kein Premer Feuer, aber dafür eine Flasche Ingerimms Donnerschlag. Nachdem ich sie ihm gebracht hatte - er bemerkte den Unterschied gar nicht - ging er zum Essen und ich löste ihn ab bei der Beobachtung des Hauses. Es war eigentlich sehr gemütlich und so vergaß ich die Kälte und wärmte mich an meinen Gedanken. Besonderheiten beobachtete ich keine, die Zahl der Personen im Haus schätzte ich auf etwa 5 bis 6. Als Rodrick wiederkam, beschlossen wir, in das Haus einzubrechen. Wir holten also Egiliano, aber der war gar nicht begeistert von dieser Idee. Also machte ich mich mit Rodrick zunächst alleine auf zum Haus. Als wir dort waren, verlor aber auch ich den Mut und fragte mich, ob es Sinn hätte, zu zweit in dieses Haus einzusteigen. Wir gingen noch einmal zurück zur Herberge, wo Egiliano gerade doch noch nachkommen wollte. Mich hatten meine Zweifel aber inzwischen so verunsichert und ich dachte daran, wie wenig wir doch über dieses Haus wussten. Ich schlug also vor, noch einen Tag zu warten und es morgen vielleicht noch einmal zu versuchen. Rodrick schien aber nicht abzubringen zu sein und verließ etwas später unsere Herberge alleine. Ich und Egiliano fanden auch nicht so recht Ruhe und so machte sich Egiliano auf den Weg, um Rodrick umzustimmen, falls dieser doch so dumm sein sollte, alleine in das Haus einbrechen zu wollen. Es verging wohl eine volle bange Stunde, bis Egiliano zurückkam und berichtete, er habe Rodrick letztlich doch zur Vernunft gebracht (nachdem einige Nadeln im Schloß zerbrochen waren).
Wir legten uns uns endlich schlafen.

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